Idris

Der Erzengel Raziel machte Jonathan Shadowhunter in seiner Großzügigkeit noch zwei weitere Geschenke.
Bei der ersten Gabe handelte es sich um den Adamant – jenes himmlische, kristallklare Material, das mit Himmlischem Feuer leuchtet und nicht mit herkömmlichen menschlichen Mitteln bearbeitet werden kann und dessen Geheimnisse ausschließlich im Grauen Buch entschlüsselt sind.
Die Dämonen werden vor seiner Macht zurückweichen, sagte Raziel.
Adamant wird das Metall der Nephilim sein, das euch immer zur Verfügung stehen wird, von nun an bis in alle Ewigkeit.
Und er überreichte Jonathan ein poliertes Stück Adamant, die erste Stele der Welt.
Hiermit wirst du die Siegel des Himmels auftragen.
Dann hob Raziel die Hände und aus dem Erdboden stiegen Türme und Spitzen zum Himmel empor, mannigfach menschengroß. An mehreren Stellen wuchsen sie aus der Ebene, und als sie vollendet waren, führte Raziel den ersten Nephilim in die Mitte der Türme, wo vier kleinere Türme rautenförmig aus dem Boden aufragten.
Hier überreichte er ihm seine zweite Gabe – das Land Idris.
Dies soll eure Heimat sein, sagte er. Ein Zufluchtsort für die Nephilim und all jene, die gegen die Schatten in dieser Welt kämpfen. Raziel erklärte Jonathan die Schilde, die er erschaffen hatte und die den Nephilim Schutz und Sicherheit gewährten. Und danach stieg er langsam wieder gen Himmel auf.
Laut Überlieferung schrie Jonathan in einem Moment menschlicher Schwäche auf und fragte Raziel, wie man ihn herbeirufen könne, falls die Not größer sei, als die Menschheit ertragen könne.
Und Raziel erwiederte, dass er alles in seiner Macht stehende gegeben habe, die vielen Geschenke des Himmels:
den Kelch, das Schwert, den Spiegel, das graue Buch, den Adamant, das Land Idris
Mehr könne er nicht geben.
Dieses Mandat, fuhr er fort, ist das Mandat der Menschheit. Doch dann ließ er sich ein letztes Mal erweichen und sprach:
Solltest du dich jemals wieder in größter Not befinden und meine Hilfe wahrhaftig – wahrhaftig – benötigen, dann nimm diese Insignien – den Kelch, das Schwert und den Spiegel – und rufe mich am Ufer des Sees herbei.
Und damit verließ er diese Welt.