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Das erste Abkommen (1872)

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Das erste Abkommen (1872) Empty Das erste Abkommen (1872)

Beitrag  Storyteller So Aug 27, 2017 1:30 am

Das erste Abkommen (1872)

Eine Gruppe ernst blickender Männer und Frauen stehen um einen abgewetzten Tisch herum und betrachten den 28. Entwurf des Abkommens (seit dem 21. Entwurf als solches Bezeichnet).
Die Abgeordneten befinden sich in der Großen Halle in Idris, untr Leitung von Konsul Josiah Wayland, der die Angelegenheiten des Rats mit der strengen Disziplin eines deutschen Zuchtmeisters regelt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Tischs sitzen die Repräsentanten der verschiedenen Schattenweltgesellschaften. Sie haben den Eindruck, dass die Rechte der Schattenwesen bei Wiedergutmachungsprozessen nicht deutlich genug formuliert sind.
Wayland wiederum bezichtigte die Schattenweltler des Versuchs, Schlupflöcher in den Gesetzestext einzuschmuggeln.
Es ist der heißeste Sommer seit fünfzig Jahren. Seit Wochen sind die Temperaturen in Alicante nicht unter dreißig Grad Celsius gesunken und die feuchtschwüle Luft liegt wie eine Glocke über der Stadt – was die Geduld aller Verhandlungsteilnehmer auf eine harte Probe stellt. Die Gemüter erhitzen sich und es gibt wiederholt Streit über die Frage, ob die Fenster offen oder geschlossen sein sollten. In geöffnetem Zustand weht wenigstens der Hauch einer Brise in den Saal, allerdings begleitet von unzähligen Kriebelmücken, die ständig mit Fliegenklatschen weggewedelt werden müssen.
Nahezu alle Anwesenden befinden sich in einem Zustand konstanter Gereiztheit – bis auf die Feenwesen und die Vampire, welche mit der Situation spielend fertig werden, was den Rest der Versammlung nur noch mehr ärgert. Die Tatsache, dass Wayland den Vorsitz bei Verhandlungen führte, die als das mit Abstand wichtigste Ereignis in der modernen Nephilimgeschichte gelten, muss man als interessanten zeitlichen Zufall werten. Wayland war als Konsul nicht sehr beliebt und blieb nur den wenigsten Nephilim wegen seines Charakters und seiner Weisheit in guter Erinnerung.
Tatsächlich war das Fundament für das Abkommen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelegt worden, insbesondere mit dem historisch bedeutsamen Europäischen Schattenweltler-Vertrag, der nach dem Ende der Napoleonischen Kriege im Jahr 1815 unterzeichnet wurde und das erste offizielle Dokument darstellte, das den Schutz von Schattenwesen gesetzlich verankerte. Die meisten der Ideen, die zum Entwurf des Abkommens und seiner Unterzeichnung im Jahr 1872 führten, stammten aus der Feder des damaligen Konsuls Shimizu-Tokugawa Katsugoro.
Dass die Arbeit am Abkommen auch nach seinem Tod im Jahr 1858 fortgesetzt wurde, unterstreicht Shimizu-Tokugawas politischen Weitblick.
Der andere bedeutende geistige Vater des Ersten Abkommens war der damalige Leiter des Londoner Instituts, Granville Fairchild. Während jenes langen, heißen Sommers erwies er sich als hervorragender Friedenswächter, der immer dann die Wogen glättete, wenn die widerstreitenden Interessen der verschiedenen Delegationen zu gegenseitigen Beleidigungen und Groll führten. Fairchild besaß die außergewöhnliche Gabe, Verständnis auf beiden Seiten zu wecken. Bedauerlicherweise sollte Fairchild die Ratifizierung des Abkommens nicht mehr erleben. Als sich die Verhandlungen dem Ende zuneigten, reiste er dienstlich nach Zypern, um dem örtlichen Institut sein großes Wissen in Dämonologie zur Verfügung zu stellen.
Die dortigen Nephilim kämpften damals gegen die Dämonenfürstin Stheno, die das Land in Schutt und Asche legte. Auf Zypern angekommen, starb Fairchild, wie es sich für einen Schattenjäger gebührt, im Kampf gegen Stheno. Obwohl Fairchild und Wayland hinsichtlich ihres Charakters unterschiedlicher kaum hätten sein können, verband die beiden Männer eine tiefe Freundschaft und Konsul Wayland widmete die Unterzeichnung des Abkommens dem Gedenken seines alten Freundes Granville Fairchild.
(Stheno wurde übrigens 1894 von einer Gruppe englischer Nephilim in Schottland überwältigt und in das Endlose Nichts zurückgeschickt. Obwohl die Dämonenfürstin sich verkleidet hatte, flog ihre Tarnung auf, da sie Granville Fairchilds Lieblingskopfbedeckung trug – eine ukrainische Pelzkappe, die Wayland seinem Freund geschenkt hatte.)
Das Erste Abkommen traf auf erbitterten Widerstand bei einer Reihe von Schattenjägern, hauptsächlich jenen Nephilimfamilien, die im Zuge der vorgeschlagenen Reformen mit erheblichen Einkommenseinbußen rechnen mussten.
Glücklicherweise fand sich dennoch ein Kompromiss, der die Unterzeichnung des Abkommens ermöglichte. Am Ende des Sommers des Jahres 1872 verständigten sich die Delegierten schließlich auf eine endgültige Version (der 33. Entwurf). Fünfzig Unterzeichner waren zugegen, um den Vertrag zu ratifizieren: zehn Vampire, zehn Werwölfe, zehn Hexenwesen, zehn Feenwesen und zehn Nephilim.
Der Repräsentant der Vampire, Aron Benedek, beschrieb das endgültige Dokument mit den berühmten Worten »der Kompromiss eines Kompromisses«. Doch in Wahrheit bildete dieser erste Vertrag den Rahmen für alle nachfolgenden Abkommen, welche sich in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle an dieses erste Modell gehalten haben.
Zu den grundlegenden Reformen zählen u.a. die folgenden Paragrafen des Ersten Abkommens:
• Die Proklamation der Schattenweltler als Wesen mit einer Seele, denen demzufolge der gleiche Schutz zusteht wie den Menschen.
• Die Aufhebung jener Gesetze, die die Adoption irdischer Kinder durch Schattenwesen illegal machte.
• Das Recht der Schattenweltler auf ein ordentliches Gerichtsverfahren im Falle einer Anklage wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz. Die Nephilim konnten die Schattenwesen nicht länger eigenmächtig für schuldig erklären und sie sofort bestrafen.
• Die Einführung einer klaren Rechtsprechung, die die gegen Schattenweltler verhängten Strafen eindeutig festlegte, um unverhältnismäßigen Strafen vorzubeugen.
• Das Recht der Schattenwesen auf eigenständige Regelung ihrer internen Organisationsstrukturen – Vampirclans, Werwolfrudel, Feenhöfe usw. – ohne jede Einmischung vonseiten des Rats. Genau genommen, verpflichtete das Abkommen alle Schattenweltler zur Mitgliedschaft in einer dieser Organisationen; »unabhängige« Vampire und Werwölfe wurden als bösartige Einzelgänger eingestuft und genossen nicht den gleichen, gesetzlich verankerten Schutz.
• Die Anerkennung der Nephilim als offizielle Gesetzeshüter der Schattenwelt und die Verpflichtung der Schattenweltler zur Einhaltung der Gesetze des Bündnisvertrags. Die Anerkennung des Himmels, vertreten durch seinen Repräsentanten Raziel als höchste Instanz über unsere Welt. Es ist interessant, welche Veränderungen man bei den nachfolgenden Abkommen vornahm und inwiefern diese sich von dem ersten Dokument unterschieden, das vor so vielen Jahren unterzeichnet wurde. Die größten Unterschiede betreffen u.a. folgende Punkte:
• Eine zunehmend differenzierte Festlegung der Rechte von Schattenwesen in Strafprozessen. Der wachsende Bedarf an Rechtsnormen im Abkommen entstand dadurch, dass Konsulen und Inquisitoren bei der Interpretation der Gesetze oft deutlich voneinander abwichen und manchmal drakonische Strafen gegen Schattenweltler-Gruppierungen verhängten. Diesen blieb nichts anderes übrig, als beim nächsten Abkommen zu versuchen, die Regeln genauer spezifizieren zu lassen. Interessanterweise ist der strafrechtliche Abschnitt des Abkommens inzwischen ausgegliedert und zu einem eigenständigen Strafgesetzbuch zusammengefasst, mit dem sich andere – juristisch bewanderte – Repräsentanten befassen. Der strafrechtliche Abschnitt ist heute deutlich länger als der gesamte Rest des Abkommens. Dieses separate Buch bildet das einzige Dokument, in dem das Recht der Schattenwesen auf ein ordentliches Gerichtsverfahren von den Nephilim offiziell anerkannt wird, wodurch dieses Strafgesetzbuch mit jedem neuen Abkommen an Bedeutung gewann.
• Eine Stärkung des Rechts aller Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben, ungehindert von den Launen der Schattenweltler. So wurde erstmals im Siebten Abkommen festgelegt, dass das Halten von menschlichen Domestiken fortan illegal war.
• Während der Geltungsdauer der ersten drei Abkommen hatten viele Hexenwesen regelmäßig – auf Bitten der Nephilim – Dämonen heraufbeschworen, was jedoch illegal war. Erst das Vierte Abkommen erlaubte es den Hexenwesen, von nun an jedwede Form der Magie anzuwenden, die im Rahmen der Ermittlungen der Nephilim erforderlich schien. Diese und ähnliche Reformen lehren uns, dass der Geist des Abkommens in Idris weiterlebt und wir beständig bemüht sind, die Beziehungen zwischen Idris und der Verborgenen Welt zu verbessern und zu harmonisieren.
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